Mitgliederversammlung der GRÜNEN Westerwald: Neuer Kreisvorstand gewählt – Aufbruch ins Wahljahr 2026

V.l.n.r.: Kreisschatzmeister Marlon Wrasse, Sprecher André Butscheike, Bundestagsabgeordneter Julian Joswig, Schriftführerin Eva Zimmermann, Sprecher Dr. Martin Göllnitz. Bild: André Butscheike

Mit Aufbruchsstimmung, klaren Botschaften und neuen Gesichtern starteten die GRÜNEN im Westerwald in die heiße Phase vor dem Landtagswahljahr 2026. Am 1. November fand im Europahaus Bad Marienberg die dritte Mitgliederversammlung des Jahres statt. Sprecher André Butscheike blickte zu Beginn auf ein ereignisreiches Jahr zurück, das von engagierter Arbeit in den kommunalen Räten, wachsender öffentlicher Präsenz und einem deutlichen Mitgliederzuwachs geprägt war.

Kreisschatzmeister Marlon Wrasse stellte den Nachtragshaushalt für 2025 sowie den Haushalt für 2026 vor – beide wurden ohne Gegenstimme verabschiedet. Der Kreisverband steht finanziell sehr solide da und kann aufgrund des Mitgliederwachstums mit einem guten Polster in das Wahljahr gehen. Der Mitgliederstand liegt mit 305 Personen zum Jahresende so hoch wie noch nie. Wrasse machte aber gleichzeitig deutlich, dass das Bilden von finanziellen Rücklagen wichtig, jedoch kein Selbstzweck sei: „Wir sind keine Bank, sondern eine Partei – also wollen wir die Gelder unserer Mitglieder auch für politische Arbeit und Wahlkämpfe sinnvoll einsetzen.“ Ziel sei es, mit den gewachsenen finanziellen Mitteln grüne Politik im Westerwald im kommenden Jahr noch sichtbarer zu machen und mehr Menschen vor Ort zu erreichen.

Nach der Entlastung des bisherigen Vorstands übernahm der Bundestagsabgeordnete Julian Joswig die Wahlleitung. Die bisherigen Sprecherinnen Emily Holighaus und Giuseppe Guzzo traten ebenso wenig erneut an wie Dr. Ine Schmale (bisher Schriftführerin) und Karoline Ließfeld (bisher Pressereferentin). Wiedergewählt wurde André Butscheike (VG Ransbach-Baumbach), der künftig gemeinsam mit Alexandra Abresch-Cäsar (VG Wallmerod) und Dr. Martin Göllnitz (VG Rennerod) das neue Vorstandssprecher*innen-Team bildet.

Alexandra Abresch-Cäsar, die sich den Mitgliedern per Onlineschalte vorstellte, machte deutlich, dass sie sich besonders für die ländlichen Räume einsetzen möchte. Die Lehrerin am Gymnasium Marienstatt, wo sie die Fächer Katholische Religion und Französisch unterrichtet, betonte, wie wichtig ihr der direkte Kontakt zu den Menschen vor Ort ist. „Der Westerwald liegt mir sehr am Herzen – und ich will, dass er eine Zukunft hat. Politik heißt für mich, zuzuhören, gemeinsam Lösungen zu finden und mutig nach vorne zu denken“, sagte sie in ihrer Bewerbungsrede.

Dr. Martin Göllnitz, gebürtig aus Schleswig-Holstein und wohnhaft in der VG Rennerod, war früher im Südschleswigschen Wählerverband (SSW) aktiv. Heute forscht der Historiker an der Universität Marburg zu Nationalsozialismus und Popkultur. Er möchte das Thema Sicherheit stärker in den Mittelpunkt grüner Politik rücken. In seiner Vorstellung betonte er, dass „Politik immer auch wie Pop sein müsse: unterhaltsam, mutig, provokant – aber auch seriös und nachhaltig.“

Zum geschäftsführenden Vorstand gehört weiterhin Marlon Wrasse (VG Höhr-Grenzhausen), der auch künftig das Amt des Kreisschatzmeisters ausübt. Eva Zimmermann (VG Rennerod) wurde zur neuen Schriftführerin gewählt, Anna-Lena Schneider (VG Westerburg), die sich den Mitgliedern ebenfalls per Onlineschalte vorstellte, übernimmt das Amt der Pressereferentin.

Auch der erweiterte Vorstand wurde neu gewählt. Ihm gehören für die kommenden zwei Jahre Angelika Nickl-Müller (VG Hachenburg), Wolfram Horn (VG Westerburg), Sarah Schell-Hahn (VG Bad Marienberg), Manfred Kruppa (VG Selters), Karoline Ließfeld (VG Bad Marienberg) und Günter Weigel (VG Westerburg) an.

Julian Joswig dankte den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement und betonte die Bedeutung von Erneuerung und Erfahrung im neuen Vorstand. In seinem Bericht aus Berlin sprach er über die aktuelle Debatte zum EU-Ziel, ab 2035 nur noch klimaneutrale Autos zuzulassen. Die von der CDU geforderte Abkehr davon nannte er „einen Rückschritt in die Vergangenheit“. Sie bringe Verunsicherung in die Automobilindustrie und schade der Innovationskraft Deutschlands erheblich.

Der aus Koblenz stammende Landtagsabgeordnete Carl-Bernhard von Heusinger lenkte den Blick auf den anstehenden Landtagswahlkampf. Er machte deutlich, dass „wir GRÜNEN unsere Themen laut und deutlich vertreten werden. In der politischen Mitte von Rheinland-Pfalz sind wir GRÜNEN die einzige Kraft, die sowohl für Klimaschutz als auch für soziale Gerechtigkeit eintritt und glaubwürdig für den Erhalt der Demokratie steht.“

Zum Abschluss stellte André Butscheike, zugleich Direktkandidat im Wahlkreis 6 (Montabaur), erste Formate und Veranstaltungen für den Landtagswahlkampf vor. Geplant sind Dialogveranstaltungen, Themenabende und ein ausgeweiteter Haustürwahlkampf, um den direkten Austausch mit den Menschen vor Ort zu suchen. Der hierfür von Marlon Wrasse ausgearbeitete Wahlkampfhaushalt wurde ebenfalls einstimmig verabschiedet.

Bei Kürbissuppe und Getränken klang die Versammlung in geselliger Atmosphäre aus. Zwischen Dank und Tatendrang war spürbar: Die GRÜNEN Westerwald sind gewachsen – an Mitgliedern, an Haltung und an Mut. Mit ihrem neuen Sprecher*innen-Trio und klaren Zielen wollen sie das Wahljahr 2026 entschlossen gestalten.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF.

Alexandra Abresch-Cäsar und Anna-Lena Schneider (von links nach rechts) nicht vor Ort anwesend; Bild: Anne Moldenhauer