Kreisverband Westerwald wählt Yannik Maaß zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl und diskutiert mit den Mitgliedern politische Herausforderungen in der Bundes- und Kommunalpolitik

PRESSEMITTEILUNG B90/Die Grünen KV Westerwald

Kontakt: yannik.maass (at) gruene-rhein-lahn.de

Auf der gemeinsamen Wahlversammlung des Kreisverbandes Westerwald und des Kreisverbandes Rhein-Lahn von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wurde Yannik Maaß aus Osterspai mit großer Mehrheit zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 203 Montabaur für die Bundestagswahl 2025 gewählt. Maaß betonte in seiner Bewerbungsrede, dass er die Grünen mit vollem Einsatz im Wahlkampf vertreten will. Ein zentrales Anliegen ist ihm die schnellere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, um etwa in seinem Berufsfeld, der Gastronomie und Tourismusbranche, den massiven Arbeitskräftemangel zu lindern. Dafür müsse sich die Gesellschaft zum einen entschlossen gegen Rassismus stellen und zum anderen den Wert dieser Personen für unsere Gesellschaft anerkennen. Des Weiteren will Maaß auch in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik inhaltliche Schwerpunkte in seinem Wahlkampf setzen. Er will ein ehrlicher und verlässlicher Kandidat sein, der die Menschen in der Region auch emotional anspricht. Der Kreisverband Westerwald gratuliert ihm ausdrücklich zu seiner Wahl und wird ihn im bevorstehenden Wahlkampf im Westerwaldkreis bestmöglich unterstützen.

Im Anschluss an die Wahlversammlung fand die vierte Kreismitgliederversammlung in diesem Jahr statt. Der Vorstand freute sich besonders, Heiko Knopf, stellvertretender Bundesvorsitzender, als Gast begrüßen zu dürfen. In seinem Grußwort machte Knopf deutlich, dass der gesamte grüne Bundesvorstand die Mitverantwortung für die schlechten Wahlergebnisse der letzten Monate trage und dass sein Rücktritt sowohl eine inhaltliche als auch personelle Neuausrichtung ermöglichen solle. Gleichzeitig hob er die positiven Entwicklungen hervor, die die Grünen in der Bundesregierung und im Bundestag angestoßen haben. Diese Erfolge, wie die Vereinfachung bürokratischer Hürden bei der Errichtung von PV- und Windkraftanlagen, führten zu einer Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung um 20 % in nur drei Jahren. Auch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zeige bereits positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt. Es fehle aber aktuell an einer Kommunikationsstrategie, die diese Erfolge offensiv nach außen vertrete und entschlossener bzw. mutiger auf die Angriffe der CDU, der AfD und des BSW reagiere. Heiko Knopf widerlegte zudem den weit verbreiteten „Verbotsmythos“, wonach die Grünen Verbote von Fleisch oder Autos forderten. Weder in der Bundesregierung noch auf Landesebene seien solche Gesetze jemals angestrebt worden. Stattdessen verwiesen die Grünen lediglich auf die gesundheitlichen Risiken von zu häufigem Fleischkonsum und betonten die Notwendigkeit einer langfristigen Verkehrswende, während auch grüne Politik anerkenne, dass das Auto in ländlichen Regionen auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Mobilität spiele. In Städten jedoch müsse der Verkehr zugunsten der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner durch weniger Lärm und geringere Ozon- und Feinstaubbelastung angepasst werden. Praktikable Alternativen zum Primat des Autos seien bereits in vielen Städten vorhanden und umgesetzt.

Im Anschluss stellte sich Julian Joswig aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis den Mitgliedern vor und bewarb sich für den zweiten Platz auf der Landesliste der Grünen zur Bundestagswahl 2025. Nach einer persönlichen Vorstellung, in der er seine Motive für die Kandidatur umfassend erläuterte, stand er den Mitgliedern Rede und Antwort. Auch er machte deutlich, dass die Grüne Partei die Wählerinnen und Wähler mehr von den Vorteilen der eigenen Politik überzeugen müsse. Hierzu brauche es eine positivere und teilweise auch einfachere Ansprache als bisher.

Ein weiterer Schwerpunkt der Mitgliederversammlung war die Diskussion über den Umgang mit der AfD in den kommunalen Räten. Unterschiedliche Positionen kamen zur Frage auf, wie man bei der eigenen politischen Arbeit die deutlich gestiegenen Sitze der AfD berücksichtigen sollte. Der Landtagsabgeordnete Carl-Bernhard von Heusinger und Heiko Knopf betonten, dass die AfD, wie die aktuellen Entwicklungen im Thüringer Landtag zeigten, nicht unterschätzt werden dürfe und unsere demokratischen Ordnungen an die Belastbarkeitsgrenze bringen wolle. Die leidenschaftliche Diskussion unter den Mitgliedern verdeutlichte, dass eine ständige Kommunikation zwischen den grünen Ratsmitgliedern sowie den Parteigremien viele der möglichen Herausforderungen leichter bewältigen lässt. Die Mitglieder einigten sich am Ende darauf, sich bei eigenen Anträgen in den Räten nicht von der AfD treiben zu lassen. Inhaltlich notwendige Anträge, mit denen wir grüne Politik vor Ort umsetzen wollen, dürfen nicht aus Angst vor AfD-Unterstützung zurückgezogen werden. Dennoch sei es wichtig, auch im Vorfeld Mehrheiten mit anderen demokratischen Parteien zu suchen. Darüber hinaus dürfe auch der Erfolg von Personenkandidaturen nie von AfD-Stimmen abhängig gemacht werden. Selbstverständlich dürften Stimmen weder AfD-Anträge noch deren Kandidaten aktiv unterstützen.

Nach drei intensiven Stunden endete die diskussionsreiche und erfolgreiche Mitgliederversammlung im „Grünen Drachen“ von Dreisbach. Viele Mitglieder dankten dem Vorstand für die gelungene Vorbereitung und Durchführung der diskussionsreichen Versammlung.