André Butscheike zum grünen Direktkandidaten im Landtagswahlkreis 6 gewählt – Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit, soziale Teilhabe und starke ländliche Räume

V.l.n.r: Marlon Wrasse (Kreisgeschäftsführer), André Butscheike (Direktkandidat), Emily Holighaus (Ersatzkandidatin), Sarah Schell-Hahn (Leiterin der Wahlversammlung und Vorstandsmitglied)

Am 3. April 2025 fand in der Stadthalle Ransbach-Baumbach die Wahlversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Aufstellung des Direktkandidaten für die Landtagswahl 2026 im Wahlkreis 6 statt. Der Wahlkreis umfasst die Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach, Wirges, Montabaur und Wallmerod. Einstimmig wurde André Butscheike aus Hundsdorf zum grünen Direktkandidaten gewählt. Der 39-Jährige ist Vorstandssprecher des Kreisverbands Westerwald und Mitglied im Verbandsgemeinderat Ransbach-Baumbach. Beruflich ist Butscheike Gymnasiallehrer und Fachleiter für das Fach Erdkunde am Staatlichen Studienseminar Koblenz. Dort bildet er angehende Lehrkräfte im nördlichen Rheinland-Pfalz aus. Ehrenamtlich engagiert er sich seit vielen Jahren im Jugendbasketball – zunächst bei den Sportfreunden Höhr-Grenzhausen und aktuell als Trainer beim BBC Montabaur.

„Ich habe mich sehr über das einstimmige Votum der Mitglieder gefreut. Dieses Vertrauen ist für mich Ansporn und Verpflichtung zugleich – ich möchte es mit Engagement und Einsatz im Wahlkampf zurückzahlen“, so Butscheike. In seiner Bewerbungsrede stellte Butscheike das Thema Gerechtigkeit in den Mittelpunkt – mit besonderem Fokus auf Bildung, Teilhabe und gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum.

Bildungsgerechtigkeit – unabhängig vom Wohnort

Aus seiner täglichen Arbeit weiß Butscheike um die Bedeutung guter Bildung für die Zukunftschancen junger Menschen. Er kritisierte, dass der Zustand vieler Schulgebäude – von Toilettenanlagen über Fenster und Heizungen bis zur Wärmedämmung – noch immer stark von der Finanzkraft einzelner Kommunen abhängt. „Kinder und Jugendliche verbringen täglich bis zu acht Stunden in der Schule. Das Land muss dafür sorgen, dass sie dort auch ein sicheres und lernförderliches Umfeld vorfinden – unabhängig vom Wohnort“, so Butscheike.

Er fordert gezielte Investitionsprogramme des Landes, um Schulträger in finanziell schwächeren Regionen zu entlasten. Gleichzeitig setzt er sich für den Aufbau multiprofessioneller Teams an Schulen ein – bestehend aus Lehrkräften, Sozialpädagog*innen, Schulpsycholog*innen, IT-Fachkräften und Verwaltungsmitarbeitenden.

Um dem in den nächsten Jahren drohenden Fachkräftemangel im Bildungsbereich zu begegnen, plädiert Butscheike für eine stärkere Praxisorientierung bereits im Lehramtsstudium. Zudem fordert er, die Besoldung aller Lehrkräfte landesweit an das Niveau anderer Bundesländer anzugleichen. „Gerade in Grenzregionen wie Montabaur und Wallmerod entsteht sonst insbesondere im Grundschulbereich ein erheblicher Nachteil bei der Anwerbung neuer Lehrkräfte. Viele junge Grundschullehrer*innen wechseln schon heute nach Hessen, wo sie besser bezahlt werden.“

Ländliche Räume stärken

André Butscheike stammt ursprünglich aus Thüringen. Seit 2012 lebt er in Rheinland-Pfalz, seit neun Jahren im Westerwald. Seine persönlichen Erfahrungen aus Ostdeutschland prägen seinen Blick auf die Herausforderungen ländlicher Regionen. „Ich habe erlebt, wie es sich anfühlt, wenn Regionen sowohl quantitativ als auch qualitativ schrumpfen – also wenn nicht nur Menschen abwandern, sondern auch soziale und infrastrukturelle Strukturen wegbrechen“, so Butscheike. Die Folgen seien bis heute insbesondere in ländlichen Regionen der ostdeutschen Bundesländer spürbar: der Verlust gewachsener sozialer Strukturen, ein Rückgang gesellschaftlichen Zusammenhalts und zunehmendes Misstrauen gegenüber politischen Institutionen.

„Genau diesen Entwicklungen will ich hier im Westerwald mit einer mutigen Politik für ländliche Räume entgegenwirken, bevor es zu spät ist“, betonte er. Es gehe darum, Daseinsvorsorge zu sichern, Mobilität zu ermöglichen und Orte der Begegnung zu stärken – für alle Generationen.

Soziale Teilhabe erleichtern

Ein zentrales Anliegen Butscheikes ist die Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum – insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen. „Das Armutsrisiko auf dem Land wird oft unterschätzt“, so Butscheike. Er führt an, dass neuere Studien zeigen, dass geringe Einkommen, fehlende Infrastruktur und eingeschränkte Mobilität in ländlichen Räumen häufiger zur Vereinsamung und sozialen Ausgrenzung führen als in größeren Städten. Besonders betroffen seien Kinder und Jugendliche: „Wer in einem kleinen Dorf lebt, ist ohne Führerschein oder Auto völlig auf Eltern angewiesen, um etwa Sport- oder Musikvereine zu besuchen – oder Freund*innen zu treffen.“

Butscheike fordert daher, den ÖPNV in ländlichen Räumen gezielt zu verbessern, durch alternative Mobilitätsangebote zu ergänzen und wirklich allen Schüler*innen ein 58-Euro-Ticket zur Verfügung zu stellen. Auch sichere Alltagsradwege sieht er als Baustein für mehr Mobilität und Teilhabe – für alle Altersgruppen. Insbesondere auf den vielen Land- und Kreisstraßen im Westerwald, die stark vom Pendelverkehr geprägt sind, könne eine bessere Radinfrastruktur sowohl die Verkehrsbelastung senken als auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Gerade auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Sportverein brauchen Menschen sichere und alltagstaugliche Radwege. Es reicht nicht aus, Radwege rein touristisch zu denken – sie müssen ein echtes Verkehrsmittel im Alltag werden“, betont Butscheike. Daher müsse das Land auch nach den Modellprojekten rund um die Landeshauptstadt Mainz endlich gezielt in die ländlichen Räume investieren und dort den Ausbau alltagstauglicher Radwegenetze vorantreiben.

Gesundheitsversorgung sichern

Auch im Bereich der ärztlichen Versorgung sieht Butscheike dringenden Handlungsbedarf. In den Verbandsgemeinden Wirges, Ransbach-Baumbach und Wallmerod seien bereits jetzt zahlreiche Hausarztstellen unbesetzt – eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren verschärfen werde. Um gegenzusteuern, fordert er mehr Studienplätze für Allgemeinmedizin, eine verbindliche Landärzt*innenquote sowie bessere Integrationsstrukturen für internationale Fachkräfte. „Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten brauchen gezielte Unterstützung. Eine landesweite Beratungs- und Anlaufstelle kann dabei helfen, Sprachbarrieren zu überwinden und Qualifikationen effektiver als bisher anzuerkennen.“

Vereine und Ehrenamt stärken

Aus seiner langjährigen Arbeit als Basketballtrainer – aktuell beim BBC Montabaur – kennt Butscheike den hohen Stellenwert von Vereinen für das gesellschaftliche Miteinander: „Ob Sport, Kultur oder Soziales – Vereine sind in vielen Gemeinden der Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Lebens.“ Doch viele Vereine im Westerwald stünden vor großen Herausforderungen: Den steigenden Mitgliederzahlen stehen auch im Westerwald veraltete oder sanierungsbedürftige Sporthallen bzw. -anlagen, fehlende Vereinsräume und zu wenig Unterstützung für ehrenamtlich Engagierte gegenüber.

Er fordert deshalb gezielte Investitionen in die Vereinsinfrastruktur sowie eine Aufwertung der Ehrenamtscard des Landes. „Ehrenamtliche sind das Rückgrat unserer Zivilgesellschaft und leisten einen immensen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration verschiedener kultureller und sozialer Bevölkerungsgruppen. Sie verdienen mehr Wertschätzung – und bessere Rahmenbedingungen.“

Ersatzkandidatin: Emily Holighaus

Zur Ersatzkandidatin wurde Emily Holighaus gewählt. Die Montabaurerin studiert Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Oestrich-Winkel. Sie ist seit 2020 Kreisvorstandssprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Verbandsgemeinderat Montabaur. Mit ihren politischen Themenschwerpunkten Recht und demokratische Teilhabe ergänzt sie André Butscheike sehr gut. Ihr besonderes Interesse gilt der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung – ein Bereich, mit dem sie sich auch akademisch intensiv im Rahmen ihrer Bachelor-Thesis auseinandergesetzt hat. Auch außerhalb ihres politischen Engagements engagiert sich Emily Holighaus im Vereinsleben und sieht darin einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Beide betonen, dass sie im Wahlkampf als Team auftreten wollen.

„Diese Wahl ist ein starkes Zeichen des Vertrauens und der Geschlossenheit“, betont Marlon Wrasse, Kreisgeschäftsführer der Westerwälder Grünen. „Unser Kandidatenteam bringt nicht nur die politische Kompetenz, sondern auch die Leidenschaft und Nähe zu den Menschen mit, die es braucht, um unseren Wahlkreis erfolgreich im Landtag zu vertreten.“

„Wir setzen auf einen engagierten und bürgernahen Wahlkampf“, so Wrasse. „Unser Ziel ist es, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, ihre Anliegen ernst zu nehmen und für eine starke, grüne Vertretung im Landtag zu kämpfen.“